Sugli schnuzi przlbleu
wusugi wusugi klups
basäugos drmlizuf hguzax
jollonopud ägxknür




Diese Perle asghogrhoischer Dichtkunst des relativ unbekannten, nun schon seit mehreren Jahrhunderten verstorbenen, doch in vieler Herzen in bunter, schöner Erinnerung verbliebenen Hügeldichters Gmundsig Fälldöp soll in diesem Monat der geneigten Leserschaft zum einfachen oder vielleicht auch längerwährenden Genießen feilgeboten werden. Sie wurde erst kürzlich bei der Räumung einer (fast) leerstehenden Scheune in den wettergegerbten Landstrichen Jütlands zufällig entdeckt. Eingeklemmt zwischen Holzbalken fanden sich neben obiger poetischer Gaumenfreude 16 weitere Werke des oft unterschätzten neogundugreutischen Lyrikers. Das Auffinden sorgte für viel Furore und wird wohl das Feuer in der Erforschung des asghogrhoischen Sprachraumes neu entfachen. Lange Jahre war es (leider) viel zu still um diese völlig eigene Stilart menschlicher Wortschöpfung geworden. Unklar ist bisher jedoch, wie das grandiose Machwerk an seinen Entdeckungsort gelangt ist, da das Alter der Scheune auf nicht mehr als 200 Jahre geschätzt wird. Ich werde mir Mühe geben, Sie an dieser Stelle über etwaige neue Erkenntnisse auf dem laufenden zu halten.

Wie dem fachkundigen Auge längst aufgefallen sein dürfte, ist der obige, nicht ganz jugendfreie Vierzeiler in alt-bstulisch verfaßt und gibt somit Rätsel über seine Entstehungszeit auf. Erfrischend kurz reimt uns Fälldöp mir nichts dir nichts aus dem Bauch heraus dieses linguistische Meisterwerk. Verwinkelt, aber doch mit einfachen Worten legt er die Tatsachen auf den Tisch als wären es Butterbrot und Schinken. Prägnant, kompromißlos! Der Frühling ist da! Ein Zungenschmaus der besonderen Art!

Mitnichten wird unter Ihnen, liebe Leser, der eine oder andere spitzfindige Kopf weilen, der, genauso wie der interessierte Laie auch, herzlichst dazu aufgefordert wird, seinen eigenen Beitrag zur Interpretation zu leisten, oder einfach nur seinen Gedanken und Gefühlen beim Lesen des Gedichtes Ausdruck zu verleihen. Ich würde mich sehr über zahlreiche Beiträge freuen. Ebenso stehe ich natürlich für Fragen zum Thema oder allgemeiner Art zur Verfügung. Alle Einsendungen bitte an mich bzw. untenstehende Adresse.


Mit literarischen Gruß Ihr

Prof. Dr. Dr. habil. Dr. lit. fass. Hagen Mopsofkjewicz

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Mit Freude erreichte mich schon nach weniger als 24 Stunden der erste Beitrag, und zwar von keinem geringeren als Dr. Thritus Thorinsky, einem sehr verehrten, hochgeschätzten Kollegen. Wie alle zukünftigen Zuschriften wird der kommende Text kursiv dargestellt, um so schon beim flüchtigen Betrachten dieses monumentalen Machwerkes einen kleinen Überblick zu erhaschen. Aber lesen sie selbst:


Mein lieber Professor Mopsofkjewicz,


mitnichten ist Ihnen mit der Veröffentlichung des solange verschollenen Kleinodes der asghogrhoischen Lyrik im Weltennetz ein wahrhaft großer Wurf gelungen, zeigt es doch, daß Sie sich nicht zu scheuen brauchen, das ehrenvolle, wenn auch nicht ganz leichte Erbe unseres allseits innigst geliebten Literaturkritikers, des großen, ich wage kaum den Namen zu schreiben, Marcel Reich-Ranicki anzutreten, auch Ihnen wird das geneigte Publikum im übertragenen Sinne zu Füßen legen, so wie Herr Reich-Ranicki bildlich seinem Publikum zu Füßen rutschte; bitte setzen Sie doch Ihre herzerfrischende wissenschaftliche Arbeit bei der Wiederentdeckung der neogundugreutischen Lyrik fort - sofern es meine eigene bescheidende Wenigkeit erlaubt, werde ich mich mit Freude an einer weiteren Entdeckung und Erforschung des asghogrhoischen Erbes beteiligen; vielleicht dürfte ich Sie um die Einrichtung eines kleinen und bescheidenen Diskussionsforums auf Ihrer Heimatseite bitten?

So, mein lieber Mopsofkjewicz, vielleicht ist es ein wenig unter Ihrer Würde, so wie die meisten großen mathematischen Geister Probleme beim Zusammenzählen von Eins und Eins haben, aber vielleicht täten Sie mir trotz meiner Mitgliedschaft in der Gesellschaft zur Rettung des Genitivs den Gefallen und änderten den literarischen Gruß vom Genitiv in den Dativ; es ist mir bewußt, daß gerade im Berlin-Brandenburgischen Sprachraum eine freie Interpretation des Akkudativ unter gleichzeitiger Einbezieung des Genitivs verwendet wird?

Nun will ich Ihre äußerst kostbare und knappe Zeit nicht noch weiter mit für Sie sicher ungeheuer trivialen Fragen belasten; zwei Fragen sind an diesem Punkt schon das Alleräußerste, was unter dem Gesichtspunkt der Höflichkeit zu verantworten wäre, und so möchte auch ich Ihnen nochmals für Ihre aufopferungsvolle Forschungsarbeit, die uns allen die geistige Weite des Herrn Gmundsig Fälldöp eröffnet, danken, und schließe


mit ebendsolcheM literarischeN Gruße,

Ihr ergebener Diener Dr. Thritus Thorinsky.

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Nun, dankend nehme ich die Kritik an, werde mich jedoch nicht an die Ausmerzung des mir sehr peinlichen "Genidativ"-Fehlers machen, oder ist es schon gar ein "Genakkudativ"-Fehler? Wie soll ein später zu uns stoßender literarischer Freund sonst ihre Ausführungen verstehen? Ich bitte also an dieser Stelle um Verzeihung, es handelt sich an obiger Stelle natürlich um einen Tippfehler. Mangels Zeit (meine Tiefkühlpizza ist aufgetaut) werde ich den inhaltlichen Teil ihrer Botschaft zu einem späteren Termin durchstromern und vielleicht den ein oder anderen Brocken als neueren Anstoß zum Diskurs gewinnbringend zur Sprache bringen.

Haben jetzt Sie oder Sie, oder Sie da hinten vielleicht auch Lust auf einen Kommentar?

Mit dattitivem Gruße Ihr
Prof. Dr. Dr. habil. Dr. lit. Dr. med. Hagen Mopsofkjewicz

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Und noch eine Nachricht ereilte mich. Sie trägt zwar nicht zur Diskussion bei, ist aber als Kompliment gedacht und geht deshalb runter wie Öl im dänischen Sinne:

Sehr geschätzter Professor Mopsofkjewicz,

Sie haben es also tatsächlich wahr gemacht, aktuelle Forschung live im Netz der vernetzten Rechenmaschinen. Respekt! Ich werde mit Spannung die Entwicklung verfolgen


Hochachtungsvoll
Prof. Dr.-Ing Janusch Hufner



P.S.: Moment mal! Die Betreffzeile der email enthielt die Worte "Gutem Tag;-)". Wenn das noch so eine aberwitzige, neunmalkluge, korinthenkackigere Anspielung auf bereits vielfach besprochene Fallfrage sein soll, die sich womöglich noch wie ein Lauffeuer zum running gag mausert, dann lassen sie sich, Dr. Jannusch Huffner, jetzt schon mal sagen:

Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist!


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